Im zweiten Teil unseres Berichtes zum Kirchentag in Dortmund 2019 möchten wir euch ein paar Niedersachsen und die Bereiche, in denen sie gearbeitet haben, vorstellen. Der erste Bericht ist von Neele:

Helfendencafé

Foto: Neele Storost

Glück auf und Halleluja, mein Name ist Neele und ich fand den Kirchentag #spitze!

Eigentlich komme ich aus dem Stamm Altwarmbüchen aus dem Bezirk Hannover, aber ich hatte Lust auch mal andere VCPler kennenzulernen, also schloss ich mich kurzerhand einer Gruppe aus dem VCP RPS (Rheinland-Pfalz/Saar) an. Mit unserem 23 köpfigen Team welches wir liebevoll Spitzenhelfer-Café nannten, kümmerten wir uns während des Kirchentags darum, den Helfenden mit leckerem Kaffee und Tee, sowie kleine Leckereien den Tag zu versüßen. Im Helfendencafé herrschte immer reger Betrieb und auch in der Küche kam nie Langeweile auf. In unserer gemütlichen Tee-Jurte, ausgelegt mit Teppichen, konnte jede*r dem Kirchentags-Alltag entfliehen und sich bei netten Gesprächen, einem Tässchen Tee, oder lustigen Gesellschaftsspielen entspannen. Jeder, der auf dem Kirchentag als Helfer gearbeitet hat, ist wohl oder übel mit uns und unserem Kaffeeduft in Kontakt gekommen, sei es auch nur kurz beim vorbeihuschen Richtung Helfendentresen gewesen. 🙂

„Ihr seid #spitze!“ Das haben wir von den Helfenden des öfteren gehört und jedem, der uns begegnete auch zugerufen, denn das wurde relativ spontan zu unserem persönlichen Kirchentags Motto. Warum? Weil wir kreativ wurden und uns und unsere schicken gelben Helfendenhalstücher mit ein wenig #spitze aufgehübscht hatten und somit vielleicht auch einen Trend gesetzt haben.
Ich habe sehr gerne im Helfendencafé gearbeitet und würde es wieder tun, denn mit einem locker-lustigem Team macht es einem auch nichts aus, wenn aus 300 Lunchtüten dann plötzlich doch 1270 Stück werden.

Und an dieser Stelle nochmal an alle Helfenden aus dem VCP Land Niedersachsen:
„Ihr seid #SPITZE!“

Nun ein Interview mit Fabs:

Verpflegungshalle

Wer bist du und woher kommst du?
Ich bin Fabs und komme aus Bremen.

Foto: Karin Terodde

Warst du schon mal bei einem DEKT?
Dortmund war mein, glaube ich, 8. Kirchentag.

Wenn ja, was hast du dort gemacht und wie fandest du es?
Die siebenmal vor Dortmund habe ich in der Fahrbereitschaft gearbeitet, alles von Fahrer über Beifahrer, Fuhrpark, und so weiter. Das war immer spannend, auch weil man auch immer die schönen neuen VWs fahren durfte.

Was hast du beim DEKT dieses Jahr gemacht, bzw. was war deine Aufgabe, wo wurdest du eingeteilt?
In Dortmund habe ich die Leitung der Verpflegungshalle für die Helfenden mit zwei anderen übernommen. Das war was völlig Anderes und Neues. Eine Herausforderung, wenn man so will. Zu den Aufgaben gehörten nicht nur die Essensmarken am Eingang kontrollieren, sondern auch für genügend Besteck, Trinken und Platz zu sorgen und auch das anfallende dreckige Geschirr und Leergut wieder aus dem Zelt zu bekommen. Wenn 3.500 Helfende Essen wollen, muss alles bereit sein. Wir haben auch die Rückmeldungen der Helfenden mit dem Caterer besprochen.

Warum wolltest du gerade diese Aufgabe machen oder an dieser Stelle mithelfen?
Nach dem Berliner Kirchentag wollte ich eine Veränderung und wurde direkt gefragt, ob an genau an dieser Stelle arbeiten möchte. Und das habe ich dann.

Was hat dir bei deiner Aufgabe am meisten Spaß bereitet und was hat dir am Meisten den Kopf zerbrochen?
Die Bewegung, auch wenn ich abends stehend, oder besser liegend k.o. war. Ich bin jeden Tag zirka 15 Kilometer gelaufen, NUR im Zelt. Ich mag es zu organisieren. Viel Spaß hat es auch gemacht mit den uns zugeteilten Helfenden zu arbeiten. Sie waren alle höchst motiviert. Das hat mir wirklich viel Spaß bereitet. Kopfzerbrechen hatten mir nur bereitet, wenn unser Bestecklieferant wieder kurz vor knapp kam und wir den Tag des Löffels ausrufen mussten. Und die Beschwerden, aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Wie war der DEKT für dich und wie hast du ihn wahrgenommen?
Vom DEKT selbst habe ich ehrlich gesagt nichts gesehen, außer mein Zelt. Aber das ist ok. Und ich glaube, auch wetterbedingt waren alle recht zufrieden.

Freust du dich schon auf den nächsten Kirchentag?
Ich denke schon, dass ich 2021 wieder dabei bin. Und ich freue mich vor allem die vielen bekannten Gesichter wieder zu sehen.

Weißt du schon ob du dabei bist und vielleicht sogar wo du gerne helfen würdest?
Das Ob ist wohl die weniger schwierige Frage, das Wo ist schwieriger. Dazu müssen wir jetzt erstmal eine ordentliche Reflexion machen.

Weiter geht es mit einem Einblick in die Tätigkeiten von Karo:

Fahrbereitsschaft

Foto: Instagram vcpbundesleitung

Horridoh, ich bin Karo oder karosch, komme aus dem Stamm Mechthild von Lona aus Seelze/Lohnde. Mittlerweile wohne ich in Hannover und bin eher auf der Landesebene unterwegs. Aus meinem Stamm in Lohnde kenne ich Tom Wolff, der seit ungezählten Jahren die Fahrbereitschaft beim Kirchentag leitet, und mit dem ich gut befreundet bin.

Nach dem klassischen Kirchentagshelfereinstieg als Gruppenhelfer hat mich Tom dann überredet, mich als HAKA in der Fahrbereitschaft zu versuchen. Als HAKA (harter Kern) ist man mindestens neun Tage am rödeln und lebt in einer eigenen Quartierschule. Die haben schon einen eigenen Reiz, insbesondere die Abende nach getaner Arbeit.

Aber zurück zur Fahrbereitschaft: Sie besteht aus zirka 15 bis 20 Koordinierenden und etwa 100 Fahrern. Dazu stellt uns ein großer niedersächsischer Fahrzeughersteller etwa 80 PKWs und 20 LKWs zur Verfügung. Die Funktionsbereiche des Kirchentags dürfen Fahraufträge stellen, die das Büro annimmt und die von der Dispo(sition) an die Fahrer verteilt werden. Das klingt manchmal so, wie früher in dem Spiel Deutschlandreise: ,,Du fährst nach Münster, lädst dort 2 Tonnen Bio-Kartoffeln beim Landwirt Meier-Schmidt und fährst die, bis spätestens 11 Uhr zum Verpflegungszelt auf dem Messegelände. Hier bekommst du den Schlüssel für einen 7,5 Tonner. Bitte schau, ob du genug Ladungssicherungsmaterial dabei hast. Gute Fahrt!“ Im Schichtsystem arbeiten wir von zirka 7 bis 24 Uhr. Bis zum letzten Kirchentag haben wir auch noch Nachtschichten bestückt.

Wir fahren aber nicht nur Bio-Kartoffeln sondern auch sehr häufig Personen. Da wir Durchfahrtsgenemigungen für diverse Örtlichkeiten während des DEKT haben, kommen wir häufig weiter als das klassische Taxi. So saßen in unseren Autos schon Culcha Candela, Andreas Bourani, Margot Käßmann, Dr. Eckert von Hirschhausen, Katrin Göring-Eckert und und und …

Wir arbeiten auch sehr gerne mit unsere zweirädrigen Freunden zusammen: Den Radkurieren. Was nicht aufs Lastenrad passt, wird von uns gefahren. Aufträge für kleinere Lasten geben wir, vor allem aus Umweltschutzgründen gerne an unsere sportlichen Nachbarn.

Der Kirchentag ist für mich geprägt von langen Tagen, kurzen Nächten, lauten Singerunden, täglicher DISPOthek und den Menschen um mich rum. Vor allem wegen denen, tut man sich das alle zwei Jahre wieder an. 😉

Hinter die Kulissen mit Florian:

Helfendenfotograf

Foto: Jörg Otto

Hi, mein Name ist Florian, ich komme aus dem Bezirk Harz und ich war als Helfenden-Fotograf auf dem Kirchentag 2019. Mit bis zu zehn Personen waren wir während des Aufbaus, der Durchführung und des Abbaus in ganz Dortmund unterwegs, um Erinnerungen und Momente der über 4000 Helfenden einzufangen.

Nach unserer morgendlichen Besprechung, bei der besondere Veranstaltungen und Motivwünsche besprochen wurden, waren wir den Tag über zwischen Kirchen, Veranstaltungsorten, Bühnen und der Messe unterwegs und haben Helfende und ihre Gruppen besucht, um sie bei ihren zahlreichen Aufgaben zu fotografieren.

Im Anschluss haben wir in unserem Büro beim Helfenden-Tresen unsere Ergebnisse gesichtet, sortiert, nachbearbeitet und in eine Cloud geladen. Zum Teil konnten wir das allerdings erst nach den letzten Abendveranstaltungen wie Konzerte oder Andachten erledigen. Danach hatten wir dann Feierabend und konnten die Kameras beiseitelegen.

Während der gesamten Zeit haben wir eng mit der Depesche und den Sozialen Medien zusammengearbeitet. Wenn ein spezielles Foto benötigt wurde oder schnell ein Post mit einem Bild einer aktuellen Veranstaltung veröffentlicht werden sollte, lag es an uns, entsprechendes Material zu liefern.

Das schönste an unserer Aufgabe war es, den ganzen Tag neue und alte Bekannte zu treffen und in die verschiedenen Aufgabenbereiche der Helfenden reinschnuppern zu können. Auch, wenn es anstrengend war, hatten wir viel Spaß und Freude mit euch! So kann ich sagen, dass ich einen tollen, ereignisreichen, lustigen, wenn auch anstrengenden Kirchentag hatte. Ich freue mich jetzt schon auf den kommenden Kirchentag in Frankfurt und hoffe, möglichst viele von euch dort wiederzusehen.

Übrigens: Die Fotos des Kirchentages könnt ihr euch auf Flickr auf dem Account Helfen Kirchentag ansehen.

Als letztes nun ein Einblick in die Arbeit von Julia:

Pressezentrum

Foto: Julia Henkenborg

Mein Name ist Julia, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Nordhorn aus dem Stamm „Wassergeusen“, Bezirk Ems. Da ich aber für mein Studium nach Bielefeld gezogen bin, bin ich momentan nur „Teilzeit-Pfadfinder“.

Auf dem Kirchentag in Dortmund habe ich mich wieder als HaKa im Pressezentrum einsetzen lassen.

Dort gehört es zu den Aufgaben eines HaKas, im Vorfeld vor der Eröffnung des Pressezentrums die angelieferten Büromaterialien zu sortieren, und zu verteilen und die unterschiedlichen Bereiche des Pressezentrums zu beschildern.

Während des Kirchentages an sich, wenn diese Aufgaben erledigt sind, gehörte es zu meinen Aufgaben, gemeinsam mit den anderen HaKas und Helfern die Pressespiegel zu heften, Pressemappen für die Pressekonferenzen zu verteilen, die Wassergläser auf der Bühne nachzufüllen oder aber die Mikros in die Reihen zu reichen, wenn es Fragen aus dem Publikum gibt.

Ich durfte aber auch wieder das Pressebegleitteam unterstützen, dass im Vorfeld zu den Veranstaltungen die Fotografen auf ihre Akkreditierung überprüft und die Kameras checkt und dann während der Veranstaltung dafür sorgt, dass die Fotografen kurz die Möglichkeit bekommen, ein „Erste-Reihe-Foto“ von den Rednern zu machen und dann zügig wieder zu gehen. So durfte ich in diesem Jahr die Steinmeier-Veranstaltung mit begleiten.

Nun bin ich schon sehr gespant, was beim Ökumenischen Kirchentag auf mich zukommen wird und freue mich darauf, auch dort wieder im Pressezentrum zu arbeiten!

Das war nun ein kleiner Einblick in die vielfältigen Aufgabenbereiche niedersächsischer Helfer*innen auf dem Kirchentag 2019 in Dortmund. Vielen Dank an alle Verfasser*innen!

Jannes

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